Depressionen, wenn dem Gehirn Nährstoffe fehlen
Eine Depression wird normalerweise durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst, wobei die falsche Ernährungsweise eine zentrale Rolle spielt.
Ein Nährstoffdefizit spiegelt sich immer auch in der Psyche wider, da das Gehirn ganz besonders auf eine ausreichende Zufuhr hochwertiger Nährstoffe angewiesen ist. Heutzutage ist eine ungesunde Ernährung mit verarbeiteten Nahrungsmitteln, Fertigprodukten und Fast Food jedoch üblich, so dass viele Menschen mittlerweile an einem Nährstoffmangel leiden.
Dieser Mangel macht sich auch in der Psyche bemerkbar und beeinflusst unsere emotionale Stimmungslage, was sich häufig in Form von Müdigkeit, Trägheit, Gereiztheit, bis hin zu Depressionen zeigt.
Depressionen: Auch ein defekter Darm ist Mitursache
Eine ungesunde Ernährung führt auch zu einer gestörten Darmflora. Die so genannte Dysbakterie entwickelt sich durch ein Zuviel an tierischen Eiweissen, raffiniertem Zucker und Weissmehlprodukten.
Aber auch Stress, Zahngifte (Amalgam), chemische Reinigungsmittel oder Medikamente, wie Antibiotika sind an der Entwicklung einer gestörten Darmflora beteiligt.
Eine Dysbakterie hat zur Folge, dass der Darm nicht mehr in der Lage ist die aufgenommene Nahrung richtig zu verstoffwechseln, so dass sich im Körper zwangsläufig ein Nährstoffdefzit entwickelt, das wiederum Depressionen begünstigt.
Überdies weiss man inzwischen, dass sich eine gestörte Darmflora direkt auf die Gehirngesundheit auswirkt und dort ebenfalls zu Störungen sowie chronischen Entzündungsprozessen – die beste Voraussetzung für Depressionen – führen kann.
Natürliche Massnahmen gegen Depressionen
Nachstehend stellen wir Ihnen einfach durchzuführende und natürliche Massnahmen auf, die Depressionen lindern helfen:
Mehr Rohkost gegen Depressionen
Der Rohkostanteil in der Nahrung sollte deutlich erhöht werden, wenn eine Neigung zu Depressionen vorhanden ist, da nur in der Rohkost noch alle Nährstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme in ihrer ursprünglichen Form vorhanden sind und dem Körper für sämtliche Stoffwechselvorgänge zur Verfügung stehen können.
Besonders die Enzyme und Vitamine reagieren äusserst empfindlich auf Hitze, so dass ein Grossteil der Nahrung ungekocht verzehrt werden sollte.
Bei Depressionen: Neurotransmitter-Reserven erhöhen
Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin oder Noradrenalin sind chemische Botenstoffe im Gehirn, die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen übertragen. Ein niedriger oder unausgeglichener Neurotransmitter-Spiegel kann daher zu Depressionen, aber auch „nur“ zu starken Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen führen.
Ist beispielsweise Serotonin in ausreichendem Mass vorhanden, sorgt es für gute Laune, eine gute Konzentration und Optimismus. Niedrige Serotoninspiegel können zu Schlafstörungen, Reizbarkeit, mangelnder Konzentration und Depressionen führen. Vorstufen des Serotonins sind z. B. in Bananen, braunem Reis, Fenchel, Feigen, Kartoffeln, Spinat, Tomaten und blaugrünen Algen enthalten.
Safranextrakt vermag als Nahrungsergänzung eingenommen den Serotoninspiegel zu erhöhen. In Studien hat sich erwiesen, dass Safranextrakt (2 x 15 mg/Tag) nach 6 Wochen ähnliche Wirkungen zeigte wie Fluoxetin, ein sehr häufig verordnetes Antidepressivum.
Dopamin ist für Aufmerksamkeit, Freude sowie geistige Klarheit verantwortlich. Ein Dopaminmangel macht sich u. a. durch Apathie, mangelnde Liebesfähigkeit sowie fehlendem Reuebewusstsein bemerkbar. Lebensmittel, die helfen, den Dopaminspiegel zu erhöhen, sind z. B. Schalentiere, Geflügel und Sojaprodukte.
Noradrenalin steuert die Appetitkontrolle, die Motivation sowie den Antrieb. Bei einem niedrigen Noradrenalinspiegel kann es zu einem Mangel an Antrieb und Ehrgeiz sowie zu Übergewicht kommen. Grünes Gemüse, Avocado, Sojaprodukte, blaugrüne Algen, Hafer, Äpfel, Ananas, Bananen und Mandeln enthalten die Bausteine, aus denen dann vom Körper Noradrenalin gebildet werden kann.
Endorphine sind wahrscheinlich die bekanntesten Neurotransmitter. Endorphine sorgen nicht nur für eine euphorische Stimmung, sondern hemmen auch auf natürliche Weise Schmerzen. Frauen, die unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, haben oft einen Mangel an diesem Neurotransmitter. Regelmässige sportliche Betätigung wie z. B. Jogging oder Walking, aber auch das Hören von Musik oder ein gutes Essen sorgen für einen Anstieg der Endorphine im Körper.
Gamma-Aminobuttersäure (GABA) sorgt für ein Gefühl der Entspannung und innerer Ruhe. Ein Mangel an diesem Neurotransmitter führt zu Ruhelosigkeit und Angstgefühlen. Weizenkleie und Fisch sind gute GABA-Quellen.
Es ist also durchaus möglich, mit einer entsprechenden Ernährung die Produktion der Neurotransmitter zu erhöhen und somit die Leistungsbereitschaft des Körpers sowie die emotionale Stimmungslage positiv zu verändern und Depressionen zu bekämpfen.
Nachfolgend erfahren Sie, welche Nährstoffe auf welche Weise die Stimmung beeinflussen können und in welchen Lebensmitteln sie zu finden sind:
Nährstoffe gegen Depressionen
Calcium sorgt u. a. für eine optimale Kommunikation der Nervenzellen untereinander – eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg im Kampf gegen die Depression. Zudem sorgt Calcium für die Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen Serotoninspiegels.
- Früchte wie Orangen, Kiwi, Melonen, Bananen und Erdbeeren enthalten – im Verhältnis zu ihrem Energiegehalt – besonders viel Calcium.
- Zu den calciumreichen Gemüsesorten gehören z. B. Spinat, Erbsen, Spargel und Kohl.
- Aber natürlich auch Sesamsamen, Sonnnenblumen- und Kürbiskerne sowie Nüsse enthalten viel Calcium.
- Besonders empfehlenswert ist die Sango Meeres-Koralle, die einen 20%igen Calcium-Anteil aufweist.
Ein Mangel an Zink führt zu Gedächtnisstörungen, Müdigkeit sowie Teilnahmslosigkeit und erhöht die Gefahr von Depressionen. Gute Zinkquellen sind z.B. Kürbiskerne, Nüsse, Pilze, Weizenkeime, Kichererbsen, Hafer und Hülsenfrüchte
Chrom reguliert den Blutzuckerspiegel, verbessert die Verstoffwechselung der Aminosäuren und verhindert Angststörungen, Müdigkeit und Depressionen. Gute Quellen für Chrom sind u. a. Mais, brauner Reis, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Pilze.
Magnesium sorgt für eine Aktivierung der B-Vitamine und unterstützt die Entspannung von Nerven und Muskeln. Kiwis, Feigen, Äpfel, Bananen, Tomaten, Kürbis, Mais, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Knoblauch, Nüsse, Weizenkeime, Vollkornprodukte und Eier sind reich an Magnesium.
Ein Selenmangel äussert sich in Reizbarkeit, Depressionen und Angststörungen. Selenhaltige Nahrungsmittel sind z. B. Sonnenblumenkerne, Nüsse , Bananen, Kiwi, Weintrauben, Pfirsiche, Zwiebeln, Limabohnen und Kartoffeln.
Omega-3-Fettsäuren, die z. B. reichlich in Leinöl oder Krillöl sowie dem vegetarischen DHA-Algenöl vorhanden sind, erhöhen den Serotoninspiegel und lindern daher Depressionen.
Zudem ist es immens wichtig, ausreichend gutes Wasser zu trinken. Eine latent vorhandene Dehydrierung (Wassermangel) kann sich nachhaltig auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken. Bereits eine leichte Dehydrierung kann Kopfschmerzen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Sehstörungen verursachen. Starke Dehydrierung kann bis zum Delirium führen.
Bei Depressionen: Für einen stabilen Blutzuckerspiegel sorgen
Glucose ist sehr wichtig für eine optimale Versorgung des Gehirns. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich nur noch von Zuckerhaltigem ernähren sollte. Stattdessen sollte Zuckerhaltiges (Süssigkeiten, gesüsste Getränke, Gebäck etc.) ganz gemieden werden, um Blutzuckerspitzen und damit Blutzuckerschwankungen zu verhindern. Diese nämlich können beim Abfallen des Blutzuckerspiegels zu Weinkrämpfen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Schwindelgefühlen, Vergesslichkeit – bis hin zu Depressionen – führen.
Zu den Nahrungsmitteln, die Blutzuckerspitzen verursachen, zählen ausserdem stark verarbeitete Kohlenhydrate wie weisser Reis und Weissmehlprodukte.
Zusätzlich sollte auf übermässigen Kaffeekonsum und Alkoholkonsum sowie auf frittierte Nahrungsmittel verzichtet werden. Nikotin blockiert zudem die Wirksamkeit der „Wohlfühl“-Neurotransmitter, daher ist auch hier ein Verzicht anzuraten, wenn man den Ausstieg aus der Depression schaffen möchte.
Bei Depressionen Stress abbauen
Schlafmangel und emotionale und mentale Belastungen dezimieren den Vorrat an „Wohlfühl“-Neurotransmittern und begünstigen somit Depressionen.
Der Körper reagiert auf emotionalen Stress genauso wie auf körperliche Gefahr, nämlich mit dem Kampf- oder Flucht-Mechanismus. Die lebenswichtigen Körperfunktionen wie Verdauung, Verwertung der Nährstoffe, Wachstum und Reparatur der Zellen kommen zum Stillstand, da der Körper auf Kampf oder Flucht eingestellt ist.
Die Hypophyse arbeitet mit doppelter Geschwindigkeit, um Hormone, wie z. B. Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol freizusetzen.
Früher wurden diese Stresshormone durch körperliche Arbeit wieder abgebaut. Der moderne Mensch bewegt sich allerdings kaum noch und befindet sich zudem häufig im Dauerstress. Die durch diese ungünstige Konstellation im Übermass vorhandenen Stresshormone können zu den unterschiedlichsten Krankheiten führen – einschliesslich Depressionen.
Deshalb ist es äusserst wichtig, dem Stress durch regelmässige Entspannungsmassnahmen wie Yoga, Meditation, Musik hören oder ein gutes Buch lesen zu begegnen.
Bei Depressionen andere gesundheitliche Probleme überprüfen
Manche Menschen leiden unter Depressionen, weil bestimmte gesundheitliche Probleme vorhanden sind. So kann z. B. eine Unterfunktion der Schilddrüse für Depressionen, Gedächtnisstörungen, Verstopfung oder Gewichtsverlust verantwortlich sein.
Eine Hormonstörung (z. B. eine Östrogendominanz bei Frauen) kann ebenfalls Depressionen begünstigen. Lassen Sie daher Ihre Hormonspiegel überprüfen, um diese als Ursachen für Ihre Depression ausschliessen zu können.
Würden Sie nämlich eine vorliegende Schilddrüsenunterfunktion oder auch eine Östrogendominanz beheben, so kann sich die Depression oft sehr schnell wieder legen.
Heilpflanzen gegen Depressionen
Bevor Sie zu Medikamenten greifen, könnten Sie die Kraft der Heilpflanzen bei Depressionen testen. Sie wirken häufig mindestens genauso gut wie antidepressive Arzneimittel bei deutlich weniger oder gar keinen Nebenwirkungen. Insbesondere bei leichten bis mittelschweren Depressionen können Johanniskraut, Passionsblume, Safran, Kava-Kava etc. eingesetzt werden…“